Nativer Support von TLS 1.3 als derzeit einziges Protokoll mit Post-Quantum Cryptography (PQC-)Support. Schutz vor kryptografischen Schwachstellen und Bedrohungen…
Hintergrund
Mit Fortschritten bei der Quanteninformatik geraten klassische Public-Key-Verschlüsselungsverfahren unter Druck. Umso entscheidender ist es, dass sich Unternehmen heute schon darauf entsprechend vorbereiten. Gartner z.B. prognostizierte, dass klassische Kryptosysteme bereits im Jahr 2030 als unsicher gelten können. (1) Entsprechend bereiten sich viele Unternehmen schon heute auf den Umstieg vor. 73 Prozent der von Gigamon in einer Studie von 2025 befragten Sicherheits- und IT-Verantwortlichen planen demnach bereits den Einsatz von Post-Quantum Cryptography (PQC), um ihre hybriden Cloud-Umgebungen zukunftssicher zu machen.
(1) Quelle / externer link > https://www.gartner.com/en/articles/post-quantum-cryptography
Gigamon hat am 6. Nov. 2025 mit GigaVUE 6.12 dazu nun eine Erweiterung seiner Deep Observability Pipeline angekündigt: Die neue Version unterstützt erstmals Post-Quantum Cryptography (PQC) und soll den Schutz vor neuartigen kryptografischen Bedrohungen stärken – sowohl in klassischen als auch in quantensicheren Verschlüsselungsverfahren. Gleichzeitig trägt das Update laut Entwickler dazu bei, Unternehmen frühzeitig auf quantensichere Verschlüsselungsstandards auszurichten.
TLS 1.3 als Fundament für PQC-Readiness
Um die Umstellung auf Post-Quantum-Algorithmen vorzubereiten, müssen Sicherheits- und IT-Teams zunächst wissen, wo und wie Verschlüsselung eingesetzt wird und welche Systeme potenziell ungeschützt sind. Die notwendige Transparenz hierfür bietet Deep Observability. Sie sammelt Netzwerk-Telemetrie- mit MELT-Daten (Metric, Event, Log, Trace) zentral und analysiert diese automatisch.
Mit der erweiterten Application Metadata Intelligence (AMI) können Unternehmen kryptografische Inventare aufbauen, PQC-Implementierungen prüfen und eine zuverlässige Verschlüsselung – ob klassisch oder quantensicher – gewährleisten.

Abb.: "Four Steps to Protect PQC Environments Using Deep Observability" (Bildquelle: Gigamon).
Gigamon unterstützt nativ TLS 1.3 - laut Entwickler derzeit das einzige Protokoll mit PQC-Support. Je nach Sicherheitsanforderung kann verschlüsselter Traffic entweder klassisch entschlüsselt oder mit der Precryption®-Technologie analysiert werden. Letztere ermöglicht es, verschlüsselte Datenflüsse im Klartext zu prüfen, ohne sie „aufzubrechen und prüfen zu müssen“ – etwa in Cloud-, Container- oder virtuellen Umgebungen.
Die neuen PQC-Funktionen im Überblick:
Sichtbarkeit in verschlüsseltem Datenverkehr: Entschlüsselung oder Precryption® ermöglichen Einblicke in verschlüsselte Daten, inklusive Metadaten wie TLS-Version, Cipher Suite, SNI und IP-Adressen, ohne den Traffic aufbrechen zu müssen.
Integration in Security-Tools: Export von Flows und Metadaten an SIEM-, Vulnerability- und Compliance-Lösungen wie Splunk, QRadar oder Elastic, um schwache Verschlüsselung schnell zu erkennen und Compliance sicherzustellen.
Beschleunigte PQC-Migration: Früherkennung und Abschaltung unsicherer TLS/SSL-Versionen sowie Aufdeckung von Lücken in der kryptografischen Infrastruktur, um den Übergang zu quantensicheren Verfahren zu erleichtern.
Querverweis:
Unser Beitrag > Quantengestützte Cyberangriffe durch den Umstieg auf quantensichere Algorithmen abwehren
Unser Beitrag > IBM z16 Ankündigung: Echtzeit-KI Transaktionsverarbeitung und quantensicheres System
Unser Blogpost > Quantencomputer bedrohen die Sicherheit von Verschlüsselungs-Verfahren, Blogpost Teil 2