Priorität auf die Private Cloud; Plattform mit einheitlicher Schnittstelle für Cloud-Administratoren und dem Ziel, die Reibungsverluste zwischen Infrastruktur- und Anwendungsteams zu beseitigen…
Hintergrund
„Cloud Reset“ bezeichnet die Verlagerung von Workloads von der Public Cloud zurück in die Private Cloud. Damit werden neue Workloads als strategische Priorität auf die Private Cloud ausgerichtet. Idealerweise soll damit eine moderne Private Cloud die positiven Eigenschaften von Public Cloud Angeboten wie Flexibilität, Skalierbarkeit, Self-Service für Entwickler, Automatisierung etc. mit den Vorteilen einer onpremise-Lösung wie Kostenkontrolle, Sicherheit oder Compliance kombinieren können. Eine softwaredefinierte Infrastruktur über vorhandene Private-Cloud-Plattformen ermöglicht ein konsistentes Cloud-Betriebsmodell, das wie die Public Cloud standortunabhängig ist und alle gängigen Workloads unterstützt.
Ankündigungsübersicht: VMware Cloud Foundation 9.0
Die am 17. Juni 2025 nun auch offiziell vorgestellte Plattform (VCF 9.0) stellt eine optimierte Lösung für den Aufbau, den Betrieb und die Sicherung einer modernen Private Cloud in lokalen Rechenzentren, in Hyperscaler- und VMware Cloud Service Provider-Clouds sowie am Edge dar. VCF 9.0 wurde laut Anbieter speziell entwickelt, um Reibungsverluste zwischen Infrastruktur- und Anwendungsteams zu beseitigen. Hier die Zusammenfassung der wesentlichen Neuerungen (Quelle: Broadcom):
„VCF 9.0 führt eine einheitliche Schnittstelle für Cloud-Administratoren ein, die einen ganzheitlichen Überblick über den Betrieb privater Clouds ermöglicht. Die neue Quick Start App reduziert die Einrichtungszeit und -komplexität. Ein integriertes Kostenmanagement und die Durchsetzung von Richtlinien für Compliance-Zwecke wird möglich.
Administratoren können Upgrades über Cluster hinweg effizient planen, terminieren und ausführen, wodurch sich die tägliche Produktivität laut Entwickler um das bis zu 10-Fache erhöhen kann. Die zentralisierte Identitäts- und Zugriffsverwaltung, einschließlich Single Sign-On, Passwortrichtlinien und Zertifikaten, ermöglicht Konsistenz über alle Umgebungen hinweg. Mit erweiterten Analysen können Administratoren das Workload-Verhalten besser verstehen und gezielte Maßnahmen zur Sicherheits- und Leistungsoptimierung ergreifen.
VCF 9.0 stellt eine einheitliche Schnittstelle für Plattform- und Entwicklungsteams bereit und vereinfacht die Bereitstellung und Nutzung von Infrastrukturdiensten. Plattformteams können Tenant-Ressourcen mit granularer Kontrolle effektiv organisieren, bereitstellen und verwalten. Durch die optimierte Verwaltung von Administrator- und Tenant-Identitäten wird danach ein sicherer, rollenbasierter Zugriff ermöglicht.
Die Compliance über alle Bereitstellungen hinweg wird durch integrierte Governance-Richtlinien gewährleistet, während vorkonfigurierte Blueprints die Bereitstellung vereinfachen, manuelle Aufgaben reduzieren und eine wiederholbare, konforme Infrastruktur garantieren. Entwickler erhalten Zugriff auf automatisierte und elastische Self-Service-IaaS-Services, wodurch ein echtes Cloud-ähnliches Erlebnis entstehen soll.
Einheitliche VM-, Container- und Kubernetes-Plattform
VCF 9.0 als einheitliche Plattform für traditionelle, Cloud-native und KI-Anwendungen. Der integrierte vSphere Kubernetes Service (VKS) ermöglicht die gleichberechtigte Behandlung von virtuellen Maschinen (VMs) und Containern. Dadurch können Kunden Kubernetes und virtualisierte Workloads gemeinsam erstellen, bereitstellen und ausführen, wodurch komplexe DevOps-Stacks und -Integrationen entfallen. Entwickler können sofort mit der Erstellung und Bereitstellung beginnen, während die IT für Sicherheit und Konsistenz sorgt. Eine einzige Schnittstelle und ein einziges Betriebsmodell verwalten VM-basierte Anwendungen, Cloud-native Workloads, KI/ML-Anwendungen und traditionelle Unternehmensdatenbanken.
Cloud-Kostentransparenz
VCF 9.0 bietet laut VMware gegenüber der öffentlichen Cloud deutliche Vorteile in Bezug auf Kostenvorhersagbarkeit und Transparenz. Umfassende Einblicke gehen über die Infrastruktur hinaus und umfassen Softwarelizenzen, Betriebskosten und Rechenzentrumskosten, wodurch eine ganzheitliche TCO-Perspektive geboten wird. Darüber hinaus ermöglichen integrierte Analysen eine vorausschauende Kostenmodellierung für eine effektive Infrastrukturplanung und -prognose, wodurch Unternehmen unvorhergesehene finanzielle Herausforderungen vermeiden können.
Die automatisierte Ressourcenoptimierung gewinnt dynamisch ungenutzte Kapazitäten zurück, um die Workload-Effizienz zu verbessern und eine unnötige Ausbreitung der Infrastruktur zu verhindern. Schließlich liefern detaillierte Showback- und Chargeback-Daten, die auf der Ressourcenzuweisung basieren, einen klaren Return on Investment für die Infrastruktur.
Datensouveränität und Sicherheit
VCF 9.0 verfügt über ein neues SecOps-Dashboard, das einen schnellen Überblick über die Plattformsicherheit und Datenkontrollen sowie integrierte Compliance-Richtlinien zu bietet. Regulatorische Leitplanken erleichtern eine konsistente Governance. Die Unterstützung der neuesten vertraulichen Computing-Technologien von AMD und Intel durch VCF 9.0 ermöglicht es die neueste Generation sicherer Enklaven, verschlüsselter Speicher und Attestierungsfunktionen zu nutzen, sodass IT-Teams vertrauliche Workloads über heterogene Infrastrukturen hinweg bereitstellen und gleichzeitig konsistente Sicherheitsrichtlinien und Betriebsabläufe aufrechterhalten können.
VCF 9.0 Kernfunktionen für Rechen-, Netzwerk- und Speichertechnologien
Advanced Memory Tiering für NVMe soll laut Anbieter die Speicher- und Server-Gesamtbetriebskosten um 38 % senken. VMware vSAN ESA mit Global Dedupe kann die Speicherkosten um 34 % senken. Der verbesserte Datenpfad von VMware NSX erlaubt eine höhere Switching-Leistung, um den Durchsatz zu maximieren. Die neue vSAN-zu-vSAN-Datensicherung mit Deep Snapshots ermöglicht eine effizientere, native Wiederherstellung nach Katastrophen oder Ransomware-Angriffen. Als Plattform für moderne KI-Anwendungen bedeutet VCF im Vergleich zu Bare Metal praktisch keinen Leistungsaufwand und unterstützt gleichzeitig Zero-Downtime-vMotion für KI-Anwendungen.
Abb.: GenAI-Workload-Mobilität ohne Ausfallzeiten für vGPU vMotion (Bildquelle: Broadcom).
Die Verwaltung von KI-Workloads wurde verbessert. Mit vSphere in VCF 9.0 soll vMotion laut Entwickler jetzt bis zu 6-mal schneller für GPU-basierte Workloads sein. Mittels schnellerer GPU-Speicherübertragung über Netzwerke mit hoher Bandbreite und sicherer, beschleunigergestützter Datenübertragungen (wie Intel QAT) können Betreiber KI- und Inferenz-Workloads mit nur minimalen Unterbrechungen migrieren. Dies führt zu mehr Leistung, Zuverlässigkeit und Produktionsreife innerhalb von GenAI-Umgebungen.
Bildquelle: Broadcom.
Erweitertes Services-Portfolio für VMware Cloud Foundation
VMware Private AI Foundation mit NVIDIA:
Die gemeinsame KI-Plattformlösung von Broadcom und NVIDIA bietet verbesserte Cybersicherheit mit Air-Gap-Unterstützung, GPU-as-a-Service mit Multi-Tenancy-Unterstützung für KI-Workloads, vGPU-Profil-Transparenz zur Eliminierung manueller Nachverfolgung, verbesserte Auslastung durch erweiterte GPU- und vGPU-Überwachungsfunktionen, vereinfachte Modellnutzung und Skalierbarkeit mit Model Runtime sowie eine effizientere Erstellung von KI-Agenten mit Agent Builder Service.
VMware Live Recovery:
VMware Live Recovery ist eine zentrale Lösung für die Verwaltung von Cyber- und Disaster Recovery in VMware Cloud Foundation (VCF)-Bereitstellungen und bietet verbesserte Datenhoheit durch eine isolierte Cleanroom-/Recovery-Umgebung (IRE) vor Ort für die Cyber-Wiederherstellung (verfügbar als VMware Validated Solution); Flexibilität bei der Wiederherstellung in einem isolierten VCF-Cleanroom vor Ort oder einer bestehenden Cloud-Option; bis zu 200 unveränderliche Snapshots pro VM durch native Replikation und eine effizientere Skalierung durch die Möglichkeit, den Speicher unabhängig von der Rechenleistung mit vSAN-Speicherclustern zu erweitern.
VMware vDefend:
Integrierte Erkennung und Reaktion auf Bedrohungen, Mikrosegmentierung auf Zonen- und Anwendungsebene, verteilte laterale Sicherheit, reduzierte Angriffsfläche und Zero-Trust-Durchsetzung in VCF-Umgebungen. Mit VCF 9.0 hat vDefend Self-Service-Mikrosegmentierung hinzugefügt; VPC-bewusste laterale Sicherheit mit delegierter Verwaltung; VCF-Import-Integration zur Optimierung der Umstellung bestehender vDefend-Bereitstellungen auf VCF 9.0; und globales IDS/IPS-Richtlinienmanagement für konsistente Richtlinien zur Abwehr von Bedrohungen über mehrere Standorte hinweg in VCF-Bereitstellungen.
VMware Data Services Manager (DSM):
Als erweiterter Service für VCF bietet DSM 9.0 derzeit Unternehmensunterstützung für PostgreSQL und MySQL und befindet sich derzeit in der Tech Preview mit Microsoft SQL Server. Die neue Integration mit VCF Automation ermöglicht es IT-Teams, Database as a Service (DBaaS) bereitzustellen, während zusätzliche DSM-Verbesserungen die betriebliche Effizienz für die Verwaltung großer Datenbankflotten steigern.
Avi Load Balancer:
Plug-and-Play-Lastenausgleichsdienste für VM- und Kubernetes-Workloads mit integriertem Global Server Load Balancer (GSLB), Anwendungszustands- und Latenzanalysen sowie einer Web Application Firewall (WAF). Mit VCF 9.0 unterstützt Avi Load Balancer nun Lastenausgleich als Self-Service, optimierte Abläufe und Lebenszyklusmanagement sowie VPC-fähige Bereitstellungen.“
(1) Quelle / externer Link > https://blogs.vmware.com/cloud-foundation/tag/vcf-9-0/
Querverweis:
Unser Beitrag > TrueNAS Open Storage Community Befragung zu Alternativen für VMware vSphere und vSAN