
Einstiegshürden für souveräne gemeinsame Datenwertschöpfung senken. HPE-Referenzarchitektur mit Open-Source-Technologien der Cloud Native Computing Foundation ermöglicht die Einbindung von Standards wie Gaia-X oder IDSA…
Hintergrund
Seit Jahren gelten Datenräume als Schlüssel für das Wachstum einer souveränen europäischen Datenwirtschaft – doch ihr volles Potenzial bleibt oft ungenutzt, weil sie Unternehmen und Behörden vor technologische und operative Herausforderungen stellen.
CANCOM Austria bietet seit dem 30. April offiziell jetzt eine Lösung, die laut Anbieter ohne hohe Integrationskosten oder komplexe Eigenentwicklungen auskommen soll und die sichere und effiziente Zusammenarbeit über Unternehmens- und Branchengrenzen hinweg ermöglicht. (1) Die offene Architektur erlaubt nach Entwicklerangaben auch die Einbindung von Datenräumen, die auf anderen Standards beruhen, etwa von Gaia-X oder der International Data Spaces Association (IDSA).
Zur Ankündigung
Die Lösung wurde von CANCOM Austria in Zusammenarbeit mit Hewlett Packard Enterprise (HPE) entwickelt und ist danach ab sofort verfügbar. CANCOM Austria stellt dabei einen integrierten Open-Source-Technologie-Stack als Managed Service bereit, der alle Funktionen umfasst, die eine Firma oder Behörde benötigt, um an Datenräumen teilzunehmen. Betrieben wird der Stack in den Rechenzentren der jeweiligen Datenraum-Teilnehmer, als private Instanzen in einem der CANCOM-Rechenzentren oder in der Cloud.
Im Gegensatz zu vielen bisherigen Ansätzen erfordert die Lösung keine Datenübertragung zwischen den Teilnehmern. Mittels Service-Mesh-Architektur erfolgt die Kommunikation direkt zwischen den beteiligten Systemen – abgesichert durch Zero-Trust-Verfahren für die gegenseitige Authentifizierung und kontinuierliche Attestierung von Identitäten.´ (s.a. Abb. unten).
Alternativ soll auch eine kontrollierte Datenübertragung möglich sein, wobei die Nutzung der Daten über den gesamten Datenraum hinweg automatisch überwacht und protokolliert wird.
Der Technologie-Stack wird von CANCOM Austria komplett vor-integriert bereitgestellt. Der Technologie-Stack auf einer HPE-Referenzarchitektur für föderierte Ökosysteme setzt ausschließlich cloud-native Open-Source-Technologien und offene Standards – alle mit “Graduated”-Reifegrad der Cloud Native Computing Foundation (CNCF).
Die Einrichtung, Pflege und Erweiterung von Datenraum-Funktionen kann damit hochgradig standardisiert und automatisiert ablaufen. Es erfordert zum Beispiel nur wenige einfache Schritte, um neue Datenraum-Teilnehmer anzubinden oder Datennutzungsregeln anzulegen.
Abb.: Data Space (Bildquelle: CANCOM Austria, "powered by HPE").
Der Data Space basiert auf einem cloud-nativen Technologie-Stack, der als Service betrieben wird. Dieser Stack unterstützt eine Vielzahl von Workloads und Anwendungsfällen. Domainspezifische Cloud-Dienste sorgen dafür, dass jeder Data Space-Teilnehmer in seinem eigenen Domänenbereich bleibt.
Kommentar Florian Bühr, Solution Architect, Hewlett Packard Enterprise: „Im Unterschied zu anderen Datenraum-Ansätzen nutzen wir für diese Lösung ausschließlich Open-Source-Frameworks der Cloud Native Computing Foundation. Wir haben diese Frameworks so miteinander verknüpft, dass Entwickler alle notwendigen Funktionen für Datenföderation und Sicherheit schon einsatzbereit vorfinden – sie können sich somit auf die fachlichen Anwendungen und die Wertschöpfung konzentrieren.“
Anwendungsmöglichkeiten der Lösung:
- Sicherer Zugriff auf multi-domain Daten für das Training von AI-Agenten
- Transparenz und Rückverfolgbarkeit in Lieferketten zur Einhaltung regulatorischer Vorgaben
- Monetarisierung von Daten durch standardisierte und kontrollierte Zugriffsmechanismen.
Die Konfiguration, Überwachung und Steuerung der Datenräume erfolgt laut Anbieter vollständig dezentral und liegt in der alleinigen Kontrolle der jeweiligen Teilnehmer. Unternehmen können individuelle Datennutzungsrichtlinien festlegen und diese flexibel an ihre Geschäftsanforderungen anpassen.
Um die Potenziale moderner Datenökosysteme zu nutzen und Daten sicher, kontrolliert und selbstbestimmt mit Partnern zu teilen, bietet CANCOM nach eigenen Angaben verschiedene Dienstleistungen wie Discovery Workshops, Onboarding, Anbindung der Datenquellen an den Datenraum sowie den Betrieb des Technologie-Stacks als Managed Service.
(1) Quelle / externer Link > https://www.cancom.at/data-spaces#use-cases
Querverweis:
Unser Beitrag > Checkliste: Welche Daten sollen und dürfen in die Cloud? Identifikation der Daten und Prozesse
In unserem Tech-Podcast nachgefragt > Scale-Out File- und Objectstorage als Basis zur Umsetzung von KI-Initiativen
Unser Beitrag > Managed File Storage: NetApp kündigt neue Funktionen für Google Cloud NetApp Volumes an