Neu sind drei Air Gap-Modi zum Schutz der Daten vor den Folgen einer Cyber-Attacke. Im Air Gap-Modus sind die Datenträger elektrisch getrennt und ein Zugriff ist nicht möglich…
Zur Ankündigung
Das Unternehmen FAST LTA mit Stammsitz in München stellt derzeit auf der it-sa in Nürnberg mit Silent Brick Max Air seine neue Lösung für Cyberresilienz erstmals vor. Das stationäre Disk Storage-System bietet drei Methoden, Daten mittels Air Gap vor Verlust oder Manipulation zu schützen. Der jeweils genutzte Modus wird per Schalter am Silent Brick Max fest eingestellt und kann nicht per Software-Zugriff verändert werden.
Im Air Gap-Modus sind die Datenträger elektrisch getrennt, ein Zugriff somit unmöglich. Der Air Gap kann manuell oder per Software bzw. API – z. B. nach Ende eines Backup-Jobs – aktiviert werden:
- „Hart“: Die erneute Aktivierung ist nur durch Betätigung eines Tasters an der Front des Silent Brick Max Air möglich. Dies entspricht einer physischen Entnahme von Speichermedien.
- „Soft“: Die Einstellung erlaubt eine Reaktivierung der Datenträger durch einen getrennten Remote-Zugriff mit 2FA via Zertifikat (TSL-1.3). Dieser Modus ist durch den komplett separaten Remote-Zugriff sicherer als normale „Vier-Augen“-Modi.
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„Timed“: Nach Aktivierung des Air Gap wird im System ein einstellbarer Timer gestartet, nach dessen Ablauf die Datenträger automatisch reaktiviert werden. Durch die geschützte Real-Time-Clock im Silent Brick System ist gewährleistet, dass dieser Timer nicht verkürzt oder umgangen werden kann.
Hot-Pluggable auf einer Höheneinheit (HE)
Im neuen Silent Brick Max Air schützen zwölf Datenträger die gespeicherten Daten per Redundanz. Die Festplatten im Silent Brick Max Air lassen sich dabei im laufenden Betrieb tauschen. Da der Silent Brick Max Air weiterhin nur eine Höheneinheit (HE) umfasst, soll die Handhabung laut Anbieter deutlich einfacher sein als bei anderen Systemen, die ohne die hohe Packungsdichte von bis zu 240 TB (brutto) je HE auskommen müssen.
Bildquelle: FAST LTA.
Kommentarauszug Roland Stritt, CRO bei FAST LTA: „Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass viele Unternehmen ihre Cyberresilienz noch optimieren können und vor neuen Herausforderungen stehen. Mit dem Silent Brick Max Air präsentieren wir auf der it-sa ein System, das Unternehmen eine robuste Grundlage für den Schutz vor Cyberangriffen bietet.“
Stand-By mit verringertem Energieverbrauch
Anders als Storage, das auf Enterprise-Festplatten basiert, ist der Silent Brick Max Air mit Standard-SATA-Disks und einem optimierten Energiemanagement ausgestattet. Im Air Gap oder als deaktiviertes Volume im VTL-Modus soll sich laut Entwickler durch Abschalten der meisten elektrischen Komponenten der Energieverbrauch auf ein Minimum reduzieren. Bei großen Systemen können nach vorliegenden Angaben über die gesamte Lebensdauer so bis zu mehr als hunderttausend Euro an Energiekosten einsparen werden.
Software-unabhängig und Redundant
Die zwölf Festplatten im Silent Brick Max Air sind über SecureNAS (Triple Parity ZFS) oder Erasure Coding mehrfach gegen Ausfall geschützt. Die Anbindung erfolgt über SMB- oder NFS-Shares, per S3 oder als VTL. Dadurch kann sich das Silent Brick System mit jeder gängigen Backup-Software und als VTL-Archiv nutzen lassen.
Silent Brick Max Air ist als Disk Storage eine Ergänzung zum NVMe-basierten Silent Brick Pro, der ebenfalls zum Portfolio von FAST LTA gehört. Darüber hinaus ist der Silent Brick Max Air ohne Air Gap kompatibel zum Silent Brick Max. Der Einsatz soll danach nicht nur am neuen Controller X, sondern auch an Systemen der Vorgängergeneration möglich sein. Silent Brick Max Air ist in Kapazitäten von 48, 96 und 240 TB (brutto) verfügbar und laut Hersteller voraussichtlich ab Januar 2026 erhältlich.
Querverweis:
Unser Podcast > Grundsätze zum Aufbau einer Cyber-resistenten Enterprise Storage Infrastruktur
Unser Beitrag > Resilienz gegen Cyberangriffe: Backup-Verfahren als Teil einer übergeordneten Datenschutzstrategie
Unser Beitrag > Von Disaster Recovery (DR) zu Cyber Recovery (CR). ESG-Studie mit weiteren Details