
Nur die benötigten Byte-Bereiche aus großen Objekten abrufen, die in Glacier-Class Tape-Tiers gespeichert sind. Bandspeicher als aktives online Archiv für KI-Anwendungen und Daten…
Hintergrund
Quantum Corp. hat im letzten Monat (12. Nov. 2025) weitere funktionale Verbesserungen für seine ActiveScale®-Objektspeicherplattform angekündigt, die den Zugriff auf in Glacier-Archivierungsebenen gespeicherten kalten Daten erheblich beschleunigen können. Das Updates führt mit der sog. „Ranged Restore-Funktion“ eine branchenweite Neuerung für die Cold Storage-Ebene ein, die auf der patentierten Erasure-Coded Object-on-Tape-Architektur von Quantum basiert. (1)
Ankündigungsdetails
Kunden können damit exakt die spezifischen Byte-Bereiche wiederherstellen, die sie aus großen Objekten benötigen, anstatt ganze Dateien wiederherzustellen, was die Abrufzeiten erheblich verkürzt und die betriebliche Effizienz verbessert. Die neuesten Plattform-Updates bieten zudem erhebliche Leistungssteigerungen beim Lesen kleiner Objekte aus der Cold-Ebene, wodurch die Wiederherstellung mehr als fünfmal schneller erfolgen soll. Bandbasierte Archive lassen sich so als reaktionsschnelle, abfragefähige Data Lakes betreiben, die für KI, Analysen und Hochleistungs-Computing-Workloads ausgelegt sind. Beide Funktionserweiterungen sind laut Anbieter ab sofort verfügbar.
1. KI verändert den Wert von Archivdaten
Mit der neuen Ranged Restore-Funktion können nur die benötigten Byte-Bereiche aus großen Objekten abgerufen werden, die in Glacier-Klasse-Band-Tiers gespeichert sind. Während herkömmliche Amazon S3 Glacier-Vorgänge das Abrufen des gesamten Objekts erfordern – oft Hunderte von Gigabyte – ermöglicht ActiveScale die selektive Wiederherstellung nur der jeweils erforderlichen Datensegmente.
Die Funktion kann Wartezeiten und Rechenzyklen erheblich verkürzen und Archive damit benutzerfreundlicher und betrieblich effizienter machen. Quantum ist nach eigenen Angaben bislang der einzige Anbieter, der diese benutzerdefinierte S3 Glacier-Erweiterung für Tape-basierten Cold Storage anbietet.
2. Neue Wiederherstellungs-Engine
Die neueste Version von ActiveScale verfügt nach vorliegenden Angaben über eine neue Wiederherstellungs-Engine, die laut Hersteller im Vergleich zu früheren ActiveScale-Versionen einen rund fünfmal höheren Durchsatz für die Wiederherstellung kleiner Objekte ermöglichen kann. Die Leistungssteigerung wird durch intelligentes Batching und eine optimierter Reihenfolge von Wiederherstellungsanfragen ermöglicht, wodurch Workflows mit hohem Datenaufkommen, wie z. B. KI-Training, erheblich beschleunigt werden.
DieVerbesserung können nach Entwicklerangaben besonders effektiv für das Training von KI-Modellen, Datenvalidierungsaufgaben, Compliance-Lookups und automatisierte, pipelinetreibende Wiederherstellungen sein, bei denen Reaktionsfähigkeit die Produktivität und „Zeit bis zur Erkenntnisgewinnung“ bestimmt.

Bildquelle: Quantum Corp.
(1) Anmerkung: Das zweidimensionale Erasure Coding (2D EC) von Quantum als Teil der patentierten Erasure-Coded Object-on-Tape-Architektur des Herstellers verteilt Objekt- und Paritätssplitter innerhalb- und zwischen Bändern, Bandlaufwerken, Bandbibliotheken und geografisch verteilten Rechenzentren und maximiert so die Datenzugriffsleistung, Datenhaltbarkeit und Speichereffizienz. Die Schreibvorgänge auf Bändern können laut Entwickler ohne Beeinträchtigung anderer Objektspeicheraufgaben verwaltet werden.
Zusammenfassung
Die Updates erweitern den Einsatz von ActiveScale als Datenspeicher-/Verwaltungs-Plattform für kalte Daten. Durch die Umwandlung von Archivspeichern in selektiv zugängliche sowie KI-kompatible Ressourcen können Unternehmen damit den Wert ihrer Daten besser erschließen, unabhängig davon, wie lange diese gespeichert sind oder wie groß das Archiv geworden ist. Fazit: Mit der Ankündigung können bandbasierte Archive als reaktionsschnelle, abfragefähige Data Lakes für KI auch im Exabyte-Maßstab betrieben werden.
Kommentar (Auszug) Hugues Meyrath, CEO von Quantum: „Unternehmen müssen große Datenmengen kostengünstig speichern, können es sich aber nicht leisten, Stunden oder Tage zu warten, um die Daten abzurufen, die Trainingspipelines und Analyse-Engines speisen. Mit diesen neuen ActiveScale-Verbesserungen definieren wir neu, was Cold Storage bedeutet…“.
Querverweis:
Unser Beitrag > Tape Automatisierung für grosse Rechenzentren: Quantum Corp. kündigt Scalar i7 RAPTOR an
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