
Zur Ankündigungsübersicht mit einem (technischen Schwerpunkt) auf verschiedene Speicher- und Netzwerk-Funktionalitäten im Zusammenhang mit der neuen Lösung…
Allgemeiner Hintergrund
Red Hat hat die allgemeine Verfügbarkeit seiner Red Hat OpenShift Virtualization Engine bekanntgegeben. Dabei handelt es sich um eine neue Version von Red Hat OpenShift, die ausschließlich Virtualisierungsfunktionen von Red Hat OpenShift bereitstellen kann. Durch diesen Fokus soll sie die Komplexität, die durch Funktionen entstehen kann, die nichts mit der Verwaltung von virtuellen Maschinen (VMs) zu tun haben, reduzieren. Unternehmen erhalten dazu die Werkzeuge, die sie für den Aufbau und Betrieb von skalierbaren virtuellen Infrastrukturen benötigen.
Der Einsatz von VMs durch die Containerisierung von Anwendungen hat sich verändert, dennoch bleibt Virtualisierung eine geschäftskritische Technologie innerhalb vieler IT-Infrastruktur-Umgebungen. Allerdings hat sich der Virtualisierungsmarkt in den vergangenen Jahren gewandelt und Unternehmen sind auch hier mit steigenden Kosten konfrontiert.
Red Hat OpenShift Virtualization Engine bietet ihnen laut Entwickler jetzt eine schlanke und kosteneffiziente Lösung für die Bereitstellung und Verwaltung von VMs. Red Hat OpenShift Virtualization Engine basiert auf Red Hat OpenShift Virtualization und dem Hypervisor KVM, der in Enterprise- und Cloud-Rechenzentren zum Einsatz kommt.
Die Lösung läuft sowohl auf On-Premises-Hardware, die Red Hat Enterprise Linux unterstützt, als auch auf Bare-Metal-Services in der Cloud, etwa den Bare-Metal-Instanzen von AWS. Um Migrationen zu erleichtern und damit verbundene Downtimes zu minimieren, enthält Red Hat OpenShift Virtualization Engine laut Anbieter ein Migration Toolkit for Virtualization. (1) Auch integriert sich die Virtualisierungslösung in Red Hat Ansible Automation Platform, sodass Unternehmen VM-Migrationen und die VM-Verwaltung im Tagesgeschäft automatisieren können.
Technischer Hintergrund
Mit OpenShift Virtualization, das die Open-Source-Projekte Kernel-based Virtual Machine (KVM) und Kubevirt nutzt, lassen sich VMs auf dem Kernel von Worker Nodes ausführen und über KVM als Standard-VM laufen, die von Containern verwaltet und gesteuert wird. Jede VM hat ihre eigene Steuerungsebene, die als Pod auf OpenShift läuft. Zugriffskontrollen (über Ports), zusätzlicher Speicher und Start/Stop/Restart/Löschen werden alle vom virt-launcher Pod ausgeführt und kontrolliert. Die Steuerebene steuert den Zugriff auf die VM als eine Reihe von Diensten im SDN in OpenShift, genau wie andere Workloads. (Quelle: Red Hat).
Unternehmensspeicher und Netzwerkfunktionen
Virtuelle Maschinen benötigen Speicherplatz für sich und ihre Anwendungsdaten sowie die Möglichkeit, sich mit der Außenwelt zu verbinden. OpenShift, das auf Red Hat Enterprise Linux CoreOS und dem KVM-Hypervisor basiert, nutzt Linux-Netzwerktechnologien, um virtuelle Maschinen auf die Art und Weise zu verbinden, wie man es von anderen KVM-basierten Angeboten wie Red Hat Enterprise Linux und Red Hat OpenStack Services on OpenShift gewohnt ist. Dazu gehört die Verwendung von Linux-Bridges und virtuellen OVS-Switches, um VMs mit VLANs und anderen Netzwerkkonstrukten zu verbinden.
OpenShift Virtualization bietet aufgrund seiner Kubernetes-Grundlage weitere Funktionen. Die Netzwerkrichtlinien-Engine von OpenShift erlaubt eine native Mikrosegmentierung auf Plattformebene für virtuelle Maschinen, unabhängig davon, ob sie direkt mit der Außenwelt über ein VLAN oder mit dem Software-definierten Netzwerk verbunden sind.
Aus Storage-Sicht nutzt OpenShift das CSI-(Container Storage Interface), wie es in Orchestrierungs-Lösungen von Kubernetes zu finden ist, und wird sowohl von physischen als auch von softwaredefinierten Lösungen verschiedenster Anbieter im Bereich Enterprise Storage unterstützt. Darunter sind bekannte Namen wie Dell/EMC, HPE, IBM, NetApp und Portworx, Hitachi, Infinidat und viele weitere.
Jeder Speicheranbieter hat die Möglichkeit, die native Funktionalität seiner Speichersysteme durch die jeweilige CSI-Implementierung abzubilden. OpenShift Virtualization selbst ist laut Red Hat dabei nur von RWX (ReadWriteMany)-Volumes abhängig, egal ob sie auf File- oder Blockprotokollen basieren, um die Festplatten für virtuelle Maschinen und Anwendungsdaten bereitzustellen, die in der Lösung eingesetzt werden.
Abb.: Bildquelle (Auszug): Red Hat "What’s new in OpenShift Virtualization 4.17". December 20, 2024. Peter Lauterbach, Courtney Grosch.
(1) Quelle / externer Link > https://developers.redhat.com/products/mtv/overview
Kommentar zum Bild: ISV-Storage-Partner bieten containernative Lösungen für die Migration und Skalierung kritischer Daten in OpenShift Virtualization und minimieren so Ausfallzeiten bei gleichzeitiger Unterstützung des Unternehmenswachstums.
Querverweis:
Unser Blogpost > Persistenter Speicher: Cloud-nativer Container Storage oder mit Container Storage Interface?
Unser Blogpost > Entwicklungen im Bereich der unternehmensweiten Speicherverwaltung, Teil 2
Unser Beitrag > Container, Virtualisierungstechnologie und Storage. Ein Überblick zu gängigen Einsatzszenarien