
Drei Bereiche stehen im Fokus der Ankündigungen: Exabyte-AFX-Systeme als disaggregierte Speicherarchitektur und ONTAP-Erweiterung; KI-Daten-Engine AIDE mit NVIDIA; Cyber-Resilienz und Blockspeicher in Google Cloud NetApp Volumes…
Hintergrund
Im Rahmen der NetApp INSIGHT 2025 in Las Vegas vom 14. bis 16. Oktober zeigt der Hersteller in Vorträgen und Demos wie das Unternehmen plant, die Transformation in verschiedenen Branchen mit seinen Lösungen weiter zu unterstützen.
In diesem Zusammenhang sind verschiedene Updates für das Portfolio angekündigt, darunter verbesserte KI-Funktionen zur Kombination von Hochleistungsspeicher mit intelligenten Datendiensten. Dazu stellt NetApp u.a. eine neue Datenplattform der Enterprise-Klasse für KI vor.
- Bei den Exabyte-AFX-Systeme mit disaggregiertem Speicher und KI-Daten-Engine handelt es sich um einen zertifizierten Speicher für NVIDIA DGX SuperPOD-Supercomputing, der auf einem erweiterten NetApp ONTAP basiert. AFX ist laut Entwickler für eine lineare Skalierung auf bis zu 128 Knoten mit einer Bandbreite von mehreren TB pro Sekunde ausgelegt.
- Weiter hat der Anbieter am 14. Okt. bekanntgegeben, dass die Zusammenarbeit mit Google Cloud weiter ausgebaut wird um die Cloud-Transformation zu beschleunigen. Neue Blockspeicher-Funktionen in Google Cloud NetApp Volumes sollen dazu einen einheitlichen Speicher für die wichtigsten Daten-Workloads, einschließlich virtualisierter Umgebungen, selbstverwalteter Datenbanken und KI-Innovationen bereitstellen.
- Mit dem neuen NetApp Ransomware Resilience Service werden Fähigkeiten zur Erkennung von Datenverletzungen in der Datenspeicherung für mehr Cyber-Resilienz vorgestellt. Ziel ist es, wichtige Daten bereits so früh wie möglich und wirksam vor Cyberangriffen zu schützen. Dies gilt besonders bei Ransomware-Angriffen, die auf Dateiverschlüsselung basieren, wo mit dieser Technologie laut Anbieter bereits eine hohe Erkennungsrate erzielt werden konnte. Auch wenn es weiterhin möglich sein kann, dass ein Angriff unentdeckt bleibt, fungiert die Technologie von NetApp hier als wichtige zusätzliche Verteidigungsstufe.
Ankündigungsübersicht (Quelle, Anbieter):
1. Neuer NetApp Ransomware Resilience Service
Angesichts der aktuellen Herausforderungen für Unternehmen wie KI-Innovation, Datenmodernisierung, Cyber-Resilienz sowie Cloud-Transformation ist eine sichere, zuverlässige und effiziente Dateninfrastruktur von zentraler Bedeutung. Der neue Ransomware Resilience Service soll die Dateninfrastruktur deshalb zu einem wichtigen Bestandteil einer umfassenden Sicherheitsstrategie im Unternehmen machen. Dies mit Hilfe von integrierter KI-gestützter Ransomware-Erkennung und zwei neuen Funktionen: a) Unternehmensspeicher zur Erkennung von Datenverletzungen. b) Isolierte Wiederherstellungsumgebung, die eine sichere und saubere Wiederherstellung geschäftskritischer Daten ermöglichen kann.
Zu den wichtigsten Updates von NetApp im Bereich Cyber-Resilienz gehören:
NetApp Ransomware Resilience (ex NetApp Ransomware Protection Service):
Macht den Schutz und die Wiederherstellung von ONTAP-Workloads vor Ransomware-Angriffen möglich, ohne dass tiefgreifende Sicherheitskenntnisse oder Schulungen erforderlich sein sollen. Der neue verbesserte Dienst unterstützt die koordinierte Workload-orientierte Ransomware-Abwehr für Datei- und Blockspeicher dazu über eine zentrale Steuerungsebene.
Erkennung von Datenverletzungen:
NetApp Ransomware Resilience umfasst jetzt auch die Erkennung von Datenverletzungen über eine KI-gestützte Funktion, die anomales Benutzer- und Dateisystemverhalten identifiziert, was ein frühes Anzeichen für eine potenzielle Datenexfiltration und damit einen Verletzungsversuch sein kann.
Nach der Identifizierung alarmiert Ransomware Resilience den Kunden automatisch über seine SIEM-Lösung (Security Information and Event Management) und versorgt ihn mit forensischen Daten, damit er schnell handeln kann. Durch die pro-aktive Identifizierung sollen NetApp-Kunden damit die weitere unbefugte Übertragung sensibler Daten blockieren und Cyber-Bedrohungen stoppen können, bevor sie zu einer umfangreichen unbefugten Datenpreisgabe führen können.
Isolierte Wiederherstellungsumgebungen:
NetApp Ransomware Resilience führt isolierte Wiederherstellungsumgebungen ein, um eine sichere Malware-freie Wiederherstellung von Workloads zu gewährleisten. Die isolierte Wiederherstellungsumgebung nutzt tiefgreifende und proprietäre KI-gestützte Scans, um bösartig beeinträchtigte Daten und den Zeitpunkt ihrer Änderung zu identifizieren. Ransomware Resilience führt den Kunden dann durch den Prozess der Workload-Wiederherstellung, um eine schnelle malwarefreie Wiederherstellung der aktuellsten sicheren Daten zu ermöglichen und eine erneute Infektion zu verhindern."
Abb.: Console, Workspace Sensitive data tab (Bildquelle: NetApp).
2. Neue Blockspeicherfunktionen in Google Cloud NetApp Volumes
Blockspeicherfunktionen in Google Cloud NetApp Volumes: verbesserter einheitlicher Speicher für die wichtigsten Daten-Workloads, einschließlich virtualisierter Umgebungen, selbstverwalteter Datenbanken und KI. Die NetApp-Datenplattform soll es jedem KI-Modell ermöglichen – egal ob vor Ort oder in einer großen öffentlichen Cloud – sicher auf die gesamten Datenbestände eines Kunden zuzugreifen, ohne dass Daten zwischen Umgebungen dazu verschoben werden müssen.
Neue integrierte Caching-Funktionen in NetApp Volumes bieten einen Zugriff auf diese einheitliche Datenbasis sowie neue Integrationen mit Gemini Enterprise, wodurch es möglich wird, Silos aufzubrechen, Komplexität zu beseitigen und die KI-Entwicklung zu beschleunigen. Damit profitieren Anwender von einer konsistent niedrigen Latenz, verbesserter Datenverwaltung mit Funktionen wie Snapshots und Replikation sowie der unkomplizierten Verwaltung von Datei- und Blockspeicher über denselben NetApp Volumes-Dienst.
Zu den NEUEN Funktionen von NetApp Volumes gehören:
"Verbesserte Datenvereinheitlichung mit Blockfunktionen:
Durch die Erweiterung von NetApp Volumes um Blockfunktionen unterstützt der Flex-Service-Level n einheitlichen Speicher mit den Protokollen NAS (NFS/SMB) und SAN (iSCSI). Die Erweiterung des bestehenden Dateispeicherdienstes um iSCSI-Blockunterstützung gibt Unternehmen zusätzliche Möglichkeiten für die Nutzung von Google Cloud für ihre Unternehmensanwendungen, wie z. B. das Hosting virtualisierter Umgebungen und die Verwaltung von Datenbanken. Diese Funktion ist laut Anbieter nun auf Anfrage für Kunden allgemein verfügbar.
Verstärkte Integration mit Gemini Enterprise:
Kunden können die in NetApp Volumes gespeicherten Daten als native Quelle für KI-Anwendungen nutzen, um maßgeschneiderte KI-Agenten ohne benutzerdefinierten Code oder RAG-Pipelines zu erstellen. Die enge Integration zwischen KI-Plattformen wie KI-Anwendungen und Datenspeichern wie NetApp Volumes ermöglicht es Unternehmen, kontextspezifische Daten aus seriösen, geprüften Quellen einzubeziehen, was die Qualität und Zuverlässigkeit der KI-generierten Ergebnisse erheblich verbessern soll. Diese Funktion steht Kunden auf Anfrage nun in der Vorschau zur Verfügung.
Verbesserter einheitlicher globaler Namespace:
Globale Datenbestände in der Cloud und vor Ort mit den neuen FlexCache-Funktionen in NetApp Volumes in Google Cloud vereinheitlichen. Die gleiche Funktion kann auch auf ihre lokalen Workloads wie Electronic Design Automation ausgeweitet werden. Dadurch können Daten, die in anderen ONTAP-basierten Speichern in Kunden-RZ’s oder über mehrere Clouds hinweg gespeichert sind, sofort in einer NetApp Volumes-Umgebung sichtbar und beschreibbar gemacht werden, wobei die Daten jedoch nur bei Bedarf granular übertragen werden.
Auf diese Weise soll auf die gesamten Hybrid-Cloud-Datenbestände eines Kunden in Google Cloud zugegriffen werden können. Darüber hinaus lassen sich Daten und Snapshots zwischen Umgebungen mit SnapMirror migrieren, wodurch hybride Anwendungsfälle wie Cloud-Migration, Disaster Recovery und Workload-Ausgleich zwischen Umgebungen möglich sind."
3. NetApp AFX - Neue Enterprise-Datenplattform für KI
ONTAP als disaggregierte Speicherarchitektur mit Exabyte-AFX-Systemen und KI-Daten-Engine von NVIDIA
Da sich KI von ersten Pilotprojekten zu geschäftskritischen agentenbasierten Anwendungen entwickelt, sind KI-fähige Daten
auf einer modernen Dateninfrastruktur der Enterprise-Klasse erforderlich, um die für KI-gesteuerte Unternehmen notwendigen Ergebnisse zu liefern. NetApp AFX entkoppelt Leistung und Kapazität mit einem disaggregierten NetApp ONTAP, das auf dem neuen NetApp AFX 1K-Speichersystem abläuft. NetApp AI Data Engine ist eine Erweiterung von ONTAP, die in das Referenzdesign der NVIDIA AI Data Platform integriert ist und Unternehmen dabei helfen kann, die gesamte KI-Datenpipeline zu vereinfachen, zu sichern und über eine einzige, einheitliche Steuerungsebene zu verwalten.
Zusammen vereinen diese Funktionen den Hochleistungsspeicher und intelligente Datendienste innerhalb einer zentralen Plattform, das KI-gestützte Retrieval Augmented Generation (RAG) und Inferenz in Hybrid- und Multi-Cloud-Umgebungen beschleunigt. Mit NetApp AFX und NetApp AI Data Engine kann die NetApp-Datenplattform sicherstellen, dass alle relevanten Daten sofort für die KI bereitstehen. Kunden sollen laut Anbieter auf die Produkte durch Direktkauf oder durch ein Abonnement von NetApp Keystone STaaS zugreifen.
Kommentarauszug Syam Nair, Chief Product Officer bei NetApp. „Mit der NetApp AI Data Engine können Kunden ihre gesamten Datenbestände nahtlos über hybride Multi-Cloud-Umgebungen hinweg verbinden, um eine einheitliche Datenbasis aufzubauen. Unternehmen können dann ihre KI-Datenpipelines erheblich beschleunigen, indem sie mehrere Schritte der Datenaufbereitung und -verwaltung in der integrierten NetApp AI Data Engine zusammenfassen, die mit NVIDIA Accelerated Computing und NVIDIA AI Enterprise-Software mit semantischer Suche, Datenvektorisierung und Datensicherheitsvorkehrungen ausgestattet ist…“.
Abb.: AI Data Engine Console (Bildquelle: NetApp).
Um moderne KI-Workloads zu beschleunigen, hat NetApp neue Funktionen eingeführt, darunter:
"NetApp AFX: NetApp AFX ist ein disaggregiertes All-Flash-Speichersystem der Enterprise-Klasse, das für anspruchsvolle KI-Workloads entwickelt wurde. NetApp AFX stellt damit eine peformante Datenbasis für KI-Fabriken bereit. Konkret handelt es sich um einen zertifizierten Speicher für NVIDIA DGX SuperPOD-Supercomputing, der auf NetApp ONTAP basiert. AFX bietet sichere Multi-Tenancy und Integration über lokale und Cloud-Umgebungen hinweg.
AFX ist laut Entwickler für eine lineare Skalierung auf bis zu 128 Knoten mit einer Bandbreite von mehreren TB pro Sekunde, einer Kapazität im Exabyte-Bereich und einer unabhängigen Skalierung von Leistung und Kapazität ausgelegt. Optionale DX50-Datenkontrollknoten ermöglichen eine globale Metadaten-Engine für einen Echtzeitkatalog von Unternehmensdaten und nutzen die beschleunigte Datenverarbeitung von NVIDIA.
Bildquelle: NetApp.
NetApp AI Data Engine (AIDE): NetApp AIDE ist ein KI-Datendienst, der darauf ausgelegt ist, die KI (Zitat) „einfach, erschwinglich und sicher zu machen.“ Von Datenerfassung und -aufbereitung bis hin zum Betrieb von GenAI-Anwendungen bietet AIDE eine globale, aktuelle Übersicht über die gesamten NetApp-Datenbestände eines Kunden zur schnellen Suche und Kuratierung, während die Daten mit jedem Modell oder Tool in der lokalen und öffentlichen Cloud verbunden werden können.
Laut Anbieter ergeben sich daraus folgende Vorteile: der Dienst automatisiert die Erkennung von Datenänderungen und die Datensynchronisation, eliminiert redundante Kopien und stellt sicher, dass die Daten immer aktuell sind. Integrierte Schutzvorrichtungen verfolgen die Daten während ihres gesamten KI-Lebenszyklus und gewährleisten Sicherheit und Datenschutz.
AIDE nutzt das Referenzdesign der NVIDIA AI Data Platform – mit NVIDIA Accelerated Computing und NVIDIA AI Enterprise Software einschließlich NVIDIA NIM Microservices – für die Vektorisierung und den Abruf, Komprimierung, schnelle semantische Erkennung und sichere, richtliniengesteuerte Workflows kombinieren. NetApp AIDE wird nativ innerhalb des AFX-Clusters auf den optionalen DX50-Datenkontrollknoten ausgeführt. Die zukünftige Unterstützung des Ökosystems soll die Integration von NVIDIA RTX PRO-Servern mit RTX PRO 6000 Blackwell Server Edition GPUs umfassen.
Objekt-API für Zugriff auf Azure-Daten- und KI-Dienste:
Kunden können über eine Objekt-REST-API, die als Public Preview verfügbar ist, auf ihre Azure NetApp Files-Daten zugreifen. Mittels dieser Funktion müssen sie Dateidaten nicht mehr extra in einen separaten Objektspeicher verschieben oder kopieren, um sie mit Azure-Diensten zu verwenden. Stattdessen sollen NFS- und SMB-Datensätze direkt mit Microsoft Fabric, Azure OpenAI, Azure Databricks, Azure Synapse, Azure AI Search, Azure Machine Learning etc. verbunden werden können. Damit lassen sich Daten analysieren, KI-Modelle trainieren, intelligente Suchfunktionen aktivieren und moderne Anwendungen auf ihren bestehenden ANF-Datensätzen erstellen.
Verbesserter einheitlicher globaler Namespace in Microsoft Azure:
Globale Datenbestände in der Cloud und vor Ort mit neuen FlexCache-Funktionen in Azure NetApp Files in Microsoft Azure vereinheitlichen. Die gleiche Funktion kann auch lokale Workloads wie z.B. Electronic Design Automation (EDA) erweitern. Dadurch lassen sich Daten, die in anderen ONTAP-basierten Speichern in Kundendatenzentren oder über mehrere Clouds hinweg gespeichert sind, sofort in einer ANF-Umgebung sichtbar und beschreibbar machen, wobei die Daten jedoch nur bei Bedarf und granular übertragen werden.
Auf diese Weise kann auf die gesamten Hybrid-Cloud-Datenbestände eines Kunden in Microsoft Azure zugegriffen werden. Auch ist es damit laut Anbieter möglich, Daten und Snapshots zwischen Umgebungen mit SnapMirror einfach zu migrieren, wodurch hybride Anwendungsfälle wie kontinuierliche Backups, automatisierte Disaster Recovery und Workload-Ausgleich zwischen den Umgebungen unterstützt werden."
Querverweis:
Unser Beitrag > Hybride Datenarchitekturen als entscheidender Faktor zur sicheren und beschleunigten KI-Integration
Unser Beitrag > NetApp erweitert Cybersicherheits-Funktionen auf der Storage-Ebene
Unser Blogpost > Resilienz gegen Cyberangriffe: Backup-Verfahren als Teil einer übergeordneten Datenschutzstrategie