Starnberg, den 19. Aug. 2011 - Was verbirgt sich hinter dem Begriff „Cloud-Storage-Gateway“...?
Ein Cloud-Storage-Gateway ist typischerweise eine (Netzwerk-)Appliance oder auch dedizierter Server und übersetzt Cloud-Storage-APIs wie REST (Representational State Transfer) oder SOAP (Simple Object Access Protocol, XML, HTTP, TCP) in die für traditionelle Storage Systeme verwendeten block-basierten Protokolle wie iSCSI oder Fibre Channel bzw. NFS, CIFS für Filezugriffe. REST repräsentiert dabei die Schnittstelle (Software) zur Client/Server-Kommunikation über das Internet.
Das Open Grid Forum, OGF hat sich hierzu bereits seit längerem aus Standardisierungssicht architekturseitig mit der Thematik befasst und zusammen mit der SNIA ein Arbeitspapier entwickelt, welches die Grundlagen für Cloud Storage - Standards über das sog. "Cloud Data Management Interface (CDMI)"- API beschreibt. Mittelfristig lassen sich daraus neue Storageoptionen wie z.B. objektbasierte Speichersysteme entwickeln (mit definierten Standard-Interfaces), die anders als heutige Systeme nicht mehr auf File- oder Blockzugriffen, also NFS, CIFS oder iSCSI, FC funktionieren.
Bitte beachten Sie in diesem Zusammenhang unseren weiteren Beitrag zu Cloud Storage unter > http://www.storageconsortium.de/content/node/636 Hier finden Sie auch das entsprechende OGF-SNIA Whitepaper (US) als pdf zum Download...
Im Gegensatz zu Cloud-Storage-Services nutzen Cloud-Storage-Gateways die Standard-Netzwerkprotokolle, um eine Integration in bestehende Anwendungen zu liefern. Das Cloud-Storage-Gateways kann dabei auch als "Vermittlungsstelle" für mehrere Cloud-Storage-Anbieter dienen. Einige Cloud-Storage-Gateways bieten zusätzliche Storage-Funktionen wie Backup-/Recovery, Komprimierung, Verschlüsselung, Caching, Daten-Deduplizierung oder Thin Provisioning. Cloud Storage Gateways liefern damit auch Anbietern von bisherigen Speicherlösungen den (indirekten) Einstieg in den Cloud-Storage-Markt (nach Schätzungen der Taneja Group wird der Markt für Cloud Gateway Appliances auf rund $400 million in 2014 wachsen - von $11 million Ende 2010...).
Bei Cloud Storage handelt es sich damit analog zu Cloud Services nicht um ein Produkt, sondern ein Geschäftsmodell zur Erhöhung der Agilität von Unternehmen und der IT. Die Schlüsseleigenschaften von Cloud Storage betreffen grundsätzlich die schnelle und einfache Bereitstellung von Services, eine flexible Skalierung ohne langfristige Provisionierung sowie auch die direkte Anbindung von bestehenden Anwendungen an die Cloud.
Das sog. „Chargeback“ ist in diesem Zusammenhang eine zentrale Funktion, um die Nutzung von Anwendungen oder Daten durch genaue Pay-per-use – Abrechnungsmodelle zu ermöglichen. Damit wird betreibswirtschaftlich die Tranformation von fixen- zu variablen, rein verbrauchabhängigen Kosten erreicht bzw. beschleunigt.
Die „Mandatenfähigkeit“ solcher Angebote betrifft Funktionen, die eine (virtualisierte) Infrastruktur so aufteilen, dass viele Anwendungsbenutzer sich zwar einen einzigen Ressourcen-Pool (virtualisierter Speicher, Netzwerk, Apps) miteinander teilen; diese Bereiche jedoch jeweils streng von einander abgetrennt sind (Sicherheitsaspekte, Compliancethemen etc.).