Wachsende Herausforderungen für die Nachhaltigkeit von Rechenzentren. Der weltweite Strombedarf für Datacenter bis 2030 im Vergleich zu 2023 steigt weiter deutlich an. 96,7 Prozent der Befragten geben in der Befragung an, dass die Nachfrage nach Datenspeicher-Diensten in ihrem Unternehmen weiter steigt…
Hintergrund
Die von Seagate Technology Holdings beauftragte globale Studie „Decarbonizing Data“ - im April 2025 veröffentlicht - beleuchtet die wachsenden Herausforderungen für die Nachhaltigkeit von Rechenzentren. Dies vor dem Hintergrund, dass Unternehmen gleichzeitig ihre Speicherkapazitäten erweitern müssen, um dem durch Künstliche Intelligenz erzeugten Datenanstieg gerecht werden zu können. (1)
Laut Prognose von Goldman Sachs Research* soll der weltweite Strombedarf für Rechenzentren bis 2030 im Vergleich zu 2023 um bis zu 165 Prozent steigen. Die neue Studie von Seagate zeigt, dass der Energieverbrauch mittlerweile für 63,3 Prozent der Führungskräfte eine der größten Sorgen darstellt. Steigende Datenmengen, sinkende Fortschritte in der Energieeffizienz und die rapide Akzeptanz von KI setzen Organisationen unter Druck, gleichzeitig Kohlenstoff-Emissionen, den Ausbau der Infrastruktur und die Gesamtkosten (TCO) zu bewältigen. * Externer Link > https://www.goldmansachs.com/insights/the-markets
Wesentliche Erkenntnisse der Untersuchung
KI sorgt für Nachfrage nach Datenspeicherung: 96,7 Prozent der Befragten geben darin an, dass die Nachfrage nach Datenspeicher-Diensten in ihrem Unternehmen gestiegen ist, wobei ebenso viele davon ausgehen, dass das Wachstum der KI die Speichernachfrage weiterhin beeinflussen wird.
Umweltauswirkungen vs. Gesamtkostenbetrachtung: Fast alle Befragten (96,7 Prozent) zeigen sich besorgt über die Umweltauswirkungen, aber trotzdem gibt keiner der Befragten diesem Aspekt bei Kaufentscheidungen laut der Untersuchung Priorität.
Herausforderungen für die Nachhaltigkeit in Rechenzentren: Die größten Barrieren für nachhaltige Datenspeicherung sind (je nach Region) der Mangel an physischem Raum (56,7 Prozent), die Kosten für die Beschaffung von Rechenzentrums-Komponenten (23,3 Prozent) und Sorgen um die Zuverlässigkeit erneuerbarer Energien (23,3 Prozent).
Unstimmigkeiten im Lebenszyklus-Management: Obwohl 96,6 Prozent der Befragten die Wichtigkeit der Verlängerung des Lebenszyklus von Speicher-Equipment bewusst ist, halten nur 13,3 Prozent dies für einen entscheidenden Faktor bei Kaufentscheidungen.
Abb: Challenge: Space and Cost (Bildquelle: Seagate, The Decarbonizing Data Report. Challenges and solutions around data center sustainability in the AI era. Die drei größten Hindernisse für den nachhaltigen Betrieb von Rechenzentren sind laut Untersuchung der Mangel an physischem Raum (45,5 %), die Kosten für den Aufbau einer Speicherinfrastruktur (28,5 %) und die Kosten für die Anschaffung von Komponenten für Rechenzentren (27 %).
Um ihre Datenspeicherkapazitäten erweitern, stehen Unternehmen vor drei Optionen:
- Die Effizienz der bestehenden Infrastruktur zu steigern
- Vorhandene Rechenzentren zu vergrößern
- Arbeitslasten in die Cloud zu verlagern.
Jede dieser Optionen bringt Abwägungen hinsichtlich Kosten, CO2-Emissionen und Kontrolle mit sich, was zeigt, dass Gesamtbetriebskosten und Nachhaltigkeit miteinander vereinbar sein können. Entscheidungen über Energieverbrauch, Raumnutzung, Rohstoffverwendung und Infrastruktur-Investitionen haben sowohl Auswirkungen auf die Geschäftsergebnisse als auch auf die Umwelt. Der Report „Decarbonizing Data“ schlägt dazu drei Säulen für eine nachhaltigere Datenzukunft vor:
- Technologische Innovation: Verbesserungen der Rechenleistung, der Speicherkapazität und der energieeffizienten Technologien wie Flüssigkeits-/Eintauchkühlung sowie HVAC-Systeme können den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen senken und gleichzeitig die wachsende Nachfrage bewältigen. (s.a. unsere Anmerkung: Vertiv und Compass Datacenters zum Einsatz von Flüssigkeits- und Luftkühlung für KI-Anwendungen).
- Einsatz moderner Technologien – wie die auf der HAMR-Technologie basierende Seagate Mozaic 3+-Plattform – ermöglichen es laut Hersteller, die Speicherkapazität bis zum Faktor 3 auf der gleichen Fläche zu steigern. Gleichzeitig sollen sich die im Produkt „eingebauten“ Kohlenstoffemissionen um über 70 Prozent pro Terabyte reduzieren lassen (2) und die Kosten pro Terabyte um 25 Prozent gesenkt werden können (3)
- Engagement für die Verlängerung von Lebenszyklus und Kreislaufwirtschaft: Aufbereitung, Wiederverwendung und Wartung von Speicherausrüstung verlängern die Lebensdauer und reduzieren Abfall. Echtzeit-Umweltüberwachung und transparente Berichterstattung können die Verantwortung innerhalb des Rechenzentrums fördern.
Verantwortung im Ökosystem teilen
Um signifikante Emissionsreduzierungen in den im Studienbericht dargestellten Wirkungsbereichen 1, 2 und 3 zu erreichen, ist eine Zusammenarbeit über die gesamte Wertschöpfungskette erforderlich, einschließlich Anbieter, Zulieferer und Cloud-Dienstleister.
„Nachhaltigkeit kann nicht isoliert betrachtet werden. Ein ganzheitlicher Ansatz, der Infrastruktur, Lebenszyklusmanagement und eine branchenweite Verantwortung umfasst, kann sicherstellen, dass das Wachstum von KI und den Rechenzentren nicht auf Kosten der Umwelt geht“, erklärt Jason Feist, Senior Vice President of Cloud Marketing bei Seagate...
Quellen (Seagate):
(1) Der Studienbericht „Decarbonizing Data“ von Seagate Technology basiert auf einer in Auftrag gegebenen globalen Studie, die von der unabhängigen Forschungsfirma Dynata durchgeführt wurde, während die Umfragen von der globalen Kommunikationsberatung Current Global geleitet wurden. In dem Projekt wurden nach vorliegenden Informationen qualitative Interviews mit Experten im Bereich Datenspeicherung und Infrastruktur geführt. Zudem wurde eine repräsentative Multi-Markt-Online-Umfrage durchgeführt, an der 330 Fachleute aus Rechenzentren aus 11 Märkten, darunter Australien, China, Frankreich, Deutschland, Indien, Japan, Nordamerika, Singapur, Südkorea, Taiwan und das Vereinigte Königreich, teilgenommen haben.
(2) Methode: Kapazitätserweiterung von 10 TB auf 30 TB durch Vergleich des (Seagate) Exos X 10 TB mit dem Exos X 30 TB Mozaic-Laufwerk, einer gängigen Laufwerkskapazität, die in Rechenzentren heutzutage erweitert werden muss.
(3) Quelle: IDC Worldwide 1Q24 HDD Shipments and 4-Quarter Outlook by HDD Segment. Mai 2024. IDC #US52080224
Querverweis:
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