Skalierbare und nachhaltige Basis für KI-, HPC und Cloud-Infrastrukturen in Portugal. Das Projekt mit einem Gesamtinvestitionswert von 8,5 Mrd. Euro soll dann zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gespeist werden…
Hintergrund
Zusammen mit Schneider Electric realisiert Start Campus im portugiesischen Sines mit SIN01 (an der Südwestküste, ca. 90 Km von Lissabon) das erste Rechenzentrumsgebäude auf einem der größten KI-Rechenzentrums-Campus Europas mit 1,2 Gigawatt (GW). (1) Das neue digitale Gateway soll sicherstellen, dass Hyperscaler und Cloud-Anbieter weltweit Rechenzentrums-Kapazitäten auf dem neuesten Stand für KI-, Cloud- und HPC-Workloads nutzen können. SIN01 wird zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben und nutzt die Services von Schneider Electric in den Bereichen Rechenzentrum, Energie, Software und Beratung, um eine „nachhaltige und energieeffiziente Grundlage für beschleunigtes Computing zu schaffen“.
SIN01 ist seit dem vierten Quartal 2024 in Betrieb und treibt die Entstehung eines neuen Rechenzentrums-Hubs in Europa voran – als kosteneffiziente Alternative für stromlimitierte Märkte und mit Fokus auf branchenführende Energieeffizienz.
Das Unternehmen Start Campus ist ein Vorreiter in der Entwicklung nachhaltiger, KI-skalierbarer Rechenzentrums-Ökosysteme. Gemeinsam realisierten beide Unternehmen die 26 Megawatt (MW) starke Anlage SIN01 in Sines. SIN01 ist das erste Gebäude des 1,2-Gigawatt-Campus von Start Campus. Sie nutzt das Lösungsportfolio aus EcoStruxure for Data Centers und Sustainability Services zur Bereitstellung resilienter Workloads für nachhaltige KI-, Cloud- und GPU-beschleunigte Compute-Cluster.
Das Projekt zielt nach vorliegenden Angaben auf einen PUE-Wert (Power Usage Effectiveness) von 1,1 und einen WUE-Wert (Water Usage Effectiveness) von 0 ab, indem es die Kühlleistung des Ozeans nutzt.
(1) Bildquelle / externer Link > https://www.startcampus.pt/
Die Anlage wurde auf einem ehemaligen Industriegelände in der Nähe eines stillgelegten Kraftwerks errichtet und ist für höchste Energieeffizienz konzipiert. Durch die Nutzung intelligenter Daten aus den vernetzten Infrastrukturlösungen von Schneider Electric und die Echtzeit-Einblicke der EcoStruxure-Software soll das Unternehmen einen hohen Standard in puncto Betrieb, Zuverlässigkeit und Skalierbarkeit erreichen können.
Start Campus hat kürzlich eine Investition von 8,5 Milliarden Euro zur Beschleunigung des Campus-Ausbaus als Reaktion auf die KI-Nachfrage angekündigt. Das Unternehmen ist nach vorliegenden Informationen aktuell einer der wenigen Betreiber in Europa, die sich bereits über 1 GW Netzstrom gesichert haben.
Kommentarauszug Robert Dunn, CEO von Start Campus: „…Energie ist eine der wichtigsten Ressourcen der heutigen digitalen Infrastruktur. Aber es geht nicht nur um Zugang – es geht darum, Energie effizient, intelligent und nachhaltig im großen Maßstab zu managen.“
KI-fähige Infrastruktur
Für die Kernfunktionen der Anlage SIN01 hat Schneider Electric nach vorliegenden Informationen seine komplette Suite an Lösungen bereitgestellt, die digital für den gesamten Lebenszyklus eines Rechenzentrums optimiert sind. Dazu gehören:
- Powertrain-Komponenten wie die Schneider Electric Galaxy VX USV, SF6-freie Schaltanlagen, die den Einsatz schädlicher Treibhausgase (THG) eliminieren
- Mittel- und Niederspannungsverteilersysteme mit Thermoüberwachung
- Zusätzliche Infrastruktur für die High-Density-White- und Grey-Space-Bereiche.
- EcoStruxure Building Management (BMS), Energy Management, Power Monitoring Expert (PME) und Planon-Software bieten Echtzeit-Intelligenz und Automatisierung inklusive erweiterter Cybersicherheitsmaßnahmen.
- Die Servicevereinbarung von Schneider Electric umfasst Fernüberwachung, Asset Management, 24/7-Wartung und vor Ort stationierte Service Field Engineers.
- Für die Entwicklung der Power Purchasing Agreement (PPA)-Strategie kommen Sustainability & Consulting Services von Schneider Electric zum Einsatz. Ziel wird es danach sein, 100 Prozent erneuerbare Energie für den Betrieb zu beschaffen.
SIN01 ist laut Anbieter speziell darauf ausgelegt, den hohen Leistungsanforderungen von KI, Hyperscale-Cloud und digitaler Beschleunigung gerecht werden zu können. Dabei setzt die Anlage auf Portugals besondere Stellung als kohlenstoffarmer, hochverfügbarer Energie-Hub. Der strategische Standort in Sines soll zudem einen direkten Zugang zu internationalen Hochleistungsnetzwerken und Unterseekabelverbindungen bieten. So wird nach Informationen des Anbieters ein neues digitales Gateway für Europa geschaffen „mit Glasfaserkabeln aus Nordamerika, Afrika und Lateinamerika (LATAM) sowie wettbewerbsfähigen Latenzen zu allen strategischen europäischen und globalen Wirtschaftszentren.“
Querverweis zum Themenkomplex:
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